Wer kennt sie nicht? Menschen, die am Kugelschreiber-Clip rumspielen und zack, ist schon wieder einer ab. Mancher Arbeitsplatz wird von gut einem Dutzend solch teilinvalider Schreibutensilien geziert. Eine Art „Rettung“ kündigte sich 2016 auf Kickstarter an. Matthew und Mark McLachlan (Antsy Labs) entwickelten den sogenannten Fidget-Cube und starteten auf dem Portal eine Finanzierungskampagne. 15.000 US-Dollar wollten beide ursprünglich sammeln, 6,5 Millionen sind es am Ende geworden.
Vielfach kopiert gibt es den Cube nun in allen Varianten und Farben
Sechs Seiten hat ein Fidget Cube. Jede beherbergt eine andere Funktion, etwa eine Drehscheibe, einen Joystick und einen Kippschalter. Ihn gibt es in allerlei Farben und Nachbauten von dutzenden Unternehmen. Wer Fan des Marvel-Universums ist, bekommt dazu passende Cubes beim Herstellers das Originals. Ich selbst besitze eine der nachgebauten Varianten. Zugegeben, die Anschaffung folgte im Kielwasser des schon langsam verblassenden Hypes der Kickstarter-Kampagne. Zudem gehöre ich auch zu den notorischen „Kulli“-Zerstörern und das vollmundige Versprechen, dass der Cube die Konzentration fördere (Berichte über aussagekräftige Studien habe ich nicht finden können, vgl. bspw. GEO), machte mich neugierig. Im Ergebnis verschwand mein „Zappel“-Kubus, wie er locker ins Deutsche übersetzt heißen würde, recht schnell in der Schublade.
Xiaomi Mi Fidget Cube*: Der etwas andere Fidget Cube
Xiaomi ist in Deutschland mittlerweile eine etablierte Smartphone-Marke (besitze selbst das Redmi Note 8T). Der chinesische Elektronik-Hersteller, der kürzlich seinen ersten deutschen Store in Düsseldorf eröffnete, verkauft auch SmartHome-Produkte, Fernseher, Staubsauger und viele andere Geräte und Gimmicks – so auch den Xiaomi Mi Fidget Cube. In den Farben Grau, Weiß und Orange wirkt diese Variante futuristisch und hat – abseits der Kubusform – nichts mit dem Original-Cube zu tun.
Vor dem Spielen muss der Xiaomi Mi Fidget Cube* zusammengesteckt werden
Während der gewöhnliche Fidget Cube bereits aufgebaut daherkommt, wird die Xiaomi-Variante in Teilen geliefert und muss zusammengesteckt werden. Eine Anleitung ist beigelegt, jedoch nicht auf Anhieb selbsterklärend. Es finden sich auf YouTube aber mittlerweile genügend Anleitungsfilme. Um Fehler zu beheben, ist ein kleiner grauer Stift mitgeliefert. Der fertige Kubus lässt sich anschließend endlos falten und wieder zusammenführen – was in zwei Richtungen geht.
Mit nur einer Funktion der bessere Fidget Cube
Der Xiaomi Mi Fidget Cube* hat nur eine, statt sechs Funktionen. Im Vergleich zum „Original“-Kubus empfinde ich diese tatsächlich konzentrationsfördernd. Während der „Originale“ durch seine sechs Funktionen mehr den Charakter eines Spielzeugs hat und so meine Konzentration eher behindert, statt fördert, kann ich mit der immer gleichen Handbewegung bei der Xiaomi-Variante tatsächlich meine Gedanken besser sortieren und Texte effektiver lesen. Xiaomi Mi Fidget Cube* lenkt weniger ab, als das „Original“, stillt aber zugleich das Bedürfnis, etwas in der Hand zu haben.
Damit stellt der Xiaomi Mi Fidget Cube* eine klare Empfehlung an alle dar, die ansonsten ihre Kugelschreiber im Akkord malträtieren würden.